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Montag, 30. August 2010

Dar es Salaam

Nach einer Woche Dar es Salaam fällt es schwer einen Artikel über diese lärmende, lebendige und dreckige Stadt zu verfassen.
Vielleicht sollte ich einfach mit ein paar klassischen Fakten beginnen. Dar es Salaam, eine 3-5 Mio. Stadt (je nach Schätzung), ist der Regierungssitz Tansanias, wenn auch die offizielle Hauptstadt Dodoma im Landesinneren liegt. Dar ist eine sehr schnell wachsende Metropole die sehr mit der wachsenden Landflucht zu kämpfen hat. Ein Resultat bspw. ist, dass die wenigen großen Hauptstraßen in der Rush-Hour auf Kilometer verstopft sind. Auch die Wasserversorgung ist, um ein weiteres Problem anzusprechen, weit aus zu gering. Ein Beispiel: Wir „residieren“ momentan in der University of Dar es Salaam, einem weitläufigem Uni-Campus den man in rund 10 Minuten per Bus bei keinem Stau durchquert, einquartiert sind wir in der Fakultät WATERE, ironischerweise ist selbst hier kein Wasser aus der Leitung verfügbar, zwar sind Duschen, Waschbecken und Wasserhähne vorhanden, doch Wasserkanister müssen mühsam zu uns in den dritten Stock getragen werden damit wir uns mit durchgeschnittenen 5-Liter Mineralwasser-Kanistern Wasser über die Schultern kippen können - eine Art sich zu waschen an die man sich äußerst schnell gewöhnt hat.
Auf der anderen Seite hat Dar es Salaam in meinen Augen ein äußerst effektives Bus-System. Eine Busfahrt erfolgt hier per Daladala – einem holprigen Kleinbus, der mit diversen, bunten Sprüchen von „Jesus lives“ über „Bob Marley“ und „We support Arsenal“ bis zu „Allahu Akbar“ bepflastert ist. Das klingt vielleicht nicht nach effektiv, doch fahren Dalas in einem Abstand von max. 3 Minuten auf allen Strecken den ganzen Tag über. Zugegeben eine Dalafahrt ist nichts für Menschen mit Platzangst, da ein auf 16 Personen ausgelegter Dala meist mit 25 Menschen im wahren Sinn des Wortes vollgestopft wird, doch effektiv ist dieses System. Gewöhnt man sich erstmal an die Enge, die außerdem in deutschen Schulbussen um 7 Uhr morgens, der U-Bahn in Vancouver, London oder sonstwo genauso existiert, dann macht Dala fahren Spass, außer vielleicht man steckt einundhalb Stunden im Feierabend Stau und das auch noch mit nachbarlichen Ellbogen in den Rippen - aber hey das ist Dar es Salaam und außerdem wer will schon meckern bei einer Busfahrt die 200 Shillingi (ca. 10 Cent) kostet.
Ein weiterer Aspekt Dar es Salaams der einem sofort ins Auge springt sind Handys. Afrika ist außerdem einer, wenn nicht sogar der größte Handy-Markt der Welt. Wer sich ein Handy leisten kann hat eins, so meine ich in meinen ersten Tagen Tansania zu beurteilen.

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